Herzinfarkt, Kreislaufversagen und Bluthochdruck sind in den westlichen Industrienationen sehr weit verbreitet. Auch andere Störungen wie zum Beispiel Aneurysmen (Aussackungen der Schlagadern), Herzklappenfehler oder Herzmuskelentzündungen können zu Herz-Kreislauf-Problemen führen. Zudem begünstigen Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen, erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus und erbliche Erkrankungen Gefäßverengungen. Die strahlungsfreie Kernspintomographie (MRT) ermöglicht es, das Herz und die Gefäße genau zu untersuchen, um koronare Herzkrankheiten frühzeitig nachzuweisen. Lange bevor man Herz-Kreislauf-Erkrankungen spürt, kann das Herz-Gefäß-MRT diese sichtbar machen.
Früherkennung mittels Cardio-MRT
Mittels Herz-Gefäß-MRT kann man das schlagende Herz betrachten, die Beschaffenheit und Durchblutung des Herzmuskels prüfen, die Funktionsfähigkeit der Herzklappen einschätzen und Herzfehler präzise darstellen. Während der Untersuchung kann festgestellt werden, ob Herzmuskelareale vorhanden sind, die unter Belastung nicht ausreichend durchblutet werden (z. B. bei koronaren Herzkrankheiten). Dabei wird während der Kernspintomographie in der Regel durch Medikamentengabe eine künstliche Belastungssituation für das Herz erzeugt. Oft mals werden erst dadurch Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße sichtbar.
Engstellen der Herzkranzgefäße können mittels 3D-Angiographie der Koronargefäße dargestellt werden. Diese dreidimensionale Darstellung der Gefäße ermöglicht die Untersuchung von allen Seiten und in verschiedenen Ebenen. Sie ist auch für die Untersuchung der Halsschlagader (Arteria carotis), der Hauptschlagader (Aorta), der Arterien im Gehirn und der Nierenarterien möglich. Diese Blutbahnen sind ebenfalls anfällig für arteriosklerotische Ablagerungen.
Ablauf der Untersuchung
Die Herz-Untersuchung läuft ähnlich einer normalen MRT-Untersuchung ab. Sie ist röntgenstrahlungsfrei, schnell und schmerzfrei durchführbar und ohne große Vorbereitungen möglich. In vielen Fällen, z. B. bei der koronaren Herzkrankheit, ersetzt sie die eingreifende und damit nicht risikolose Herzkatheter-Untersuchung, mit vergleichbaren Ergebnissen. Meist wird zur besseren Darstellung der Gefäße ein gut verträgliches Kontrastmittel gegeben. Bei der Aufnahme der Bilder werden relativ laute, klopfende Geräusche erzeugt, die mitunter als störend empfunden werden. Um diese Geräusche zu dämpfen, erhält der Patient Ohrenstöpsel oder einen geschlossenen Ohrenschutz.
Wer trägt die Kosten der Untersuchung?
Während die privaten Krankenkassen die Kosten für kernspintomographische Untersuchungen des Herzens und der Herzkranzgefäße in der Regel übernehmen, werden sie von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht erstattet. Die Untersuchung wird nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet und Ihnen persönlich in Rechnung gestellt. In jedem Fall sollten Sie mit Ihrer Versicherung diesbezüglich Kontakt aufnehmen.